Hinter jeder neuen Idee stecken ein Herz, ein Hirn und ein paar Hände. Die Geniessenschaft aber war nicht nur eine Idee. Sie ist eher wie ein Ei. Mühsam zu legen, behutsam zu bebrüten und anfangs noch recht zerbrechlich. Eine runde Sache. Bereit zu schlüpfen und dann zu wachsen.
Ein geistiges Ei also. Ausgebrütet von einem Kieler Diplom-Biologen namens Stefan-Andreas Johnigk. Sechs Jahre Forschung an der Agrarwissenschaftlichen Fakultät, sieben Jahre Technologietransfer bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH und schließlich sechs Jahre als hauptberuflicher Geschäftsführer eines Fachverbands für den Schutz landwirtschaftlich genutzter Tiere haben viele Ideen bei ihm reifen lassen. Die Geniessenschaft ist eine davon. Nun soll sie sich entfalten.
Der Gründer und Kopf hinter der Geniessenschaft ist seit Oktober 2014 als freiberuflicher Berater in der Landwirtschaft tätig. Was zunächst im Nebenerwerb begann, reifte im Projekt „Leuchtturm“ der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein zu einem Existenzgründungsprojekt im Vollerwerb. Seit Mai 2015 berät der Gründer Landwirte in allen Fragen der Kommunikation zwischen Erzeuger und Verbraucher.
Schwerpunkt ist die kreative Entwicklung von Projekten zur Beteiligung von Verbrauchern an landwirtschaftlichen Verbesserungs- und Innovationsvorhaben. Aber auch das Erarbeiten von individuellen Informationsmaterialien für bäuerliche Betriebe und neuen Ideen für alternative Einkommensmöglichkeiten, sowie das Angebot einer unterhaltsamen Kombination von Beratung und Kommunikationstraining bietet der Geniessenschaftler an. Rhetorik, Schlagfertigkeit oder auch Selbstbehauptung in Wortgefechten sind nicht nur in der Auseinandersetzung mit streitbaren Tierschützern recht hilfreich. Auch im Alltag einer Bäuerin oder eines Bauern, die Feriengäste beherbergen oder im Hofladen bedienen, erweisen sich solche Fähigkeiten als schonend für Nerven und Kundenpflege.
Stefan Johnigk selbst versteht sich als Sozialunternehmer und Brückenbauer: „Die Projekte der Geniessenschaft sind nicht auf finanzielle Gewinnmaximierung angelegt. Sie schaffen andere Werte, die oft für sich betrachtet unbezahlbar sind. Und sie spalten unsere Gesellschaft nicht auf in die guten Bios und bösen Konventionellen, die trägen Fleischesser und die hippen Veganer, die armen Discounterkunden und die reichen Restaurantbesucher. Ich will das Miteinander fördern, im respektvollen Umgang mit uns und der Welt, in der wir leben. Denn ein kleiner Schritt, den wir heute tun, hat uns morgen schon ein Stück voran gebracht.“